München (epd). Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die von der Bundesregierung geplante Teillegalisierung von Cannabis scharf kritisiert. Dass die Bundesregierung die Legalisierung trotz der breiten Kritik etwa von Ärzten, aus der Polizei und der Justiz nicht gestoppt habe, sei unverantwortlich, sagte Holetschek dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch). Das Bundeskabinett hat am Mittwoch einen Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) beschlossen, wonach Erwachsenen der Besitz und Anbau von Cannabis in begrenztem Umfang erlaubt werden soll.
Der vorgeschlagene Weg führe „mit hohem Risiko in die falsche Richtung und bedeutet eine große Gefahr für die Gesundheit gerade junger Menschen“, sagte Holetschek. Dass die von Lauterbach geplante Aufklärungskampagne über Cannabis-Gefahren die besonders gefährdeten jungen Menschen vom Konsum abhalten werde, sei „naiv zu glauben“. Außerdem kürze die Bundesregierung die Ausgaben für Aufklärungsmaßnahmen um 4 Millionen Euro auf 9,2 Millionen Euro, das passe nicht zusammen, erklärte der CSU-Politiker.