Hilfsorganisationen retten hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer

Hilfsorganisationen retten hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer

Frankfurt a.M. (epd). Hilfsorganisationen haben Hunderte Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Allein die „Ocean Viking“ kam bei einem 48-stündigen Einsatz 623 Menschen zu Hilfe, wie die Organisation SOS Méditerranée, die das Schiff betreibt, am späten Freitagabend auf der Plattform X, ehemals Twitter, mitteilte. Auch die „Humanity 1“ der deutschen Organisation SOS Humanity rettete mehr als 100 Flüchtlinge.

SOS Méditerranée sprach von dem bisher größten Einsatz der „Ocean Viking“. Insgesamt habe die Schiffscrew innerhalb der 48 Stunden 15 Rettungseinsätze absolviert. Unter den Überlebenden seien 146 unbegleitete Minderjährige.

Den Angaben zufolge wurden der Schiffscrew von den italienischen Behörden zwei Häfen zugewiesen. Ein Teil der Überlebenden dürfe zunächst auf der Insel Lampedusa an Land gehen. Anschließend würden die verbliebenen Flüchtlinge und Migranten in den Hafen von Civitavecchia gebracht, nahe der italienischen Hauptstadt Rom.

Die deutsche Organisation SOS Humanity rettete am Freitag bei zwei Einsätzen im zentralen Mittelmeer insgesamt 106 Menschen aus Seenot. Bei einer ersten Rettung am Freitagvormittag seien 86 Menschen aus einem Schlauchboot in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste an Bord genommen worden. Beim Eintreffen der „Humanity 1“ sei bereits Wasser in das Schlauchboot eingedrungen.

Bei einem zweiten Einsatz am späten Nachmittag seien weitere 20 Flüchtlinge und Migranten gerettet worden, erklärte SOS Humanity. Unter den Überlebenden seien knapp 30 Minderjährige und mindestens eine schwangere Frau. Die Menschen seien erschöpft, aber in einem stabilen Zustand.

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres fast 2.100 Menschen bei der Überfahrt ums Leben, oder sie werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.