Mannheim (epd). Der Arbeitsmarktexperte Friedhelm Pfeiffer empfiehlt Arbeitgebern, Arbeitsplätze attraktiver zu gestalten, um Fachkräfte zu gewinnen. Den Unternehmen stehe eine Vielzahl nicht-monetärer Lohnkomponenten zur Verfügung, die sie ausbauen könnten, sagte der Wissenschaftler vom Mannheimer Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Donnerstag.
Seiner Einschätzung nach würden nicht-monetäre Lohnbestandteile derzeit von vielen Beschäftigten ebenso angenommen wie Lohnerhöhungen, erklärte Pfeiffer. Er nannte als Beispiel die Möglichkeit zum Homeoffice, die viele Beschäftigte während Corona schätzen gelernt hätten.
Die Unternehmen könnten auch für mehr Gesundheit und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz sorgen. Zudem könnten sie ihre Attraktivität für Arbeitssuchende und Beschäftigte erhöhen, indem sie ihre Unternehmenskultur auf Respekt gründeten und transparent gestalteten.
Lohnsteigerungen allein erwiesen sich derzeit als unzureichend, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, erläuterte der stellvertretende Leiter des Forschungsbereichs „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“ am ZEW. Die beachtlichen tariflichen Einkommenssteigerungen der jüngsten Zeit reichten nicht aus, um Inflationsverluste auszugleichen. Durch die sinkenden Reallöhne gingen die realen Arbeitskosten für die Unternehmen zurück, was für eine steigende betriebliche Arbeitsnachfrage sorge.