Jugendherbergen sehen Freiwilligendienste gefährdet

Jugendherbergen sehen Freiwilligendienste gefährdet

Detmold (epd). Das Deutsche Jugendherbergswerk hat vor Einsparungen bei Freiwilligendiensten gewarnt. „Wir fürchten, dass dies dazu führt, dass auch wir massiv Freiwilligendienst-Plätze abbauen müssen“, erklärte Hauptgeschäftsführer Oliver Peters am Mittwoch in Detmold. Wenn die Kürzungspläne der Bundesregierung so umgesetzt würden, dann drohe allen sozialen Trägern ein Wegfall von rund einem Viertel der Möglichkeiten im Bundesfreiwilligendienst und Freiwilligen Sozialen Jahr.

Auch bei den Freiwilligendiensten im Deutschen Jugendherbergswerk könnte durch die geplanten Einsparungen der Bundesregierung ein Viertel wegfallen, erklärte der Verband. Nachdem während der Corona-Zeit die Freiwilligendienst-Einsätze eingebrochen seien, seien nun wieder alle zur Verfügung stehenden Plätze besetzt.

Die Haushaltsmittel für das Taschengeld und die pädagogische Begleitung der Freiwilligen zurückzufahren, wäre ein fatales Signal der Politik an die junge Generation, hieß es. In Jugendherbergen absolvierten jährlich rund 200 zumeist junge Menschen jedes Jahr einen Freiwilligendienst. Die Freiwilligen seien überall in Deutschland im Einsatz, etwa in der Gästebetreuung, im umweltprogrammatischen Bereich oder in der Haustechnik.

Im Etat-Entwurf des Bundesfamilienministeriums sollen bei den Freiwilligendiensten im kommenden Jahr insgesamt 78 Millionen Euro gekürzt werden. Allein dem Bundesfreiwilligendienst sollen 53 Millionen Euro weniger zur Verfügung gestellt werden. Damit würden knapp 24 Prozent der Mittel im Vergleich zu 2023 wegfallen.

Das Deutsche Jugendherbergswerk mit Sitz in Detmold ist nach eigenen Angaben der größte nationale Verband unter den weltweit existierenden Jugendherbergsorganisationen. Dem Verband gehören derzeit rund 2,3 Millionen Mitglieder an. Insgesamt vertritt der Dachverband fast 410 Jugendherbergen in 14 Landesverbänden.