Rom (epd). Vom Weltjugendtag in Lissabon ist laut Papst Franziskus ein Zeichen des Friedens in die Welt geschickt worden. Während in der Ukraine und an anderen Orten der Welt gekämpft oder der Krieg geplant werde, habe der Weltjugendtag allen gezeigt, dass eine andere Welt möglich sei, sagte Papst Franziskus während der ersten Generalaudienz nach der Sommerpause am Mittwoch in Rom. „Eine Welt aus Brüdern und Schwestern, in der die Fahnen aller Völker gemeinsam wehen, Seite an Seite, ohne Hass, ohne Angst, ohne Abschottung, ohne Waffen!“, fügte er hinzu.
Franziskus erzählte vor mehreren hundert Gästen in der Audienzhalle des Vatikans von der fröhlichen Stimmung in Lissabon. „Wo die Jugendlichen sind, ist Lärm, darauf verstehen sie sich gut.“ Die Botschaft der Jugendlichen sei klar, sagte Franziskus. „Werden 'die Großen der Welt' sie auch hören? Ich frage mich, hören sie diesen jugendlichen Enthusiasmus, der Frieden will?“ Das Kirchenoberhaupt war vergangene Woche nach Lissabon gereist, um dort mit mehr als einer halben Million junger Katholiken ein Glaubensfest zu feiern.
Der Weltjugendtag, zu dessen Abschlussmesse am Sonntag laut Veranstaltern 1,5 Millionen Menschen kamen, markiere einen Neuanfang nach der Zeit der Isolation in der Corona-Pandemie, sagte der Papst. Franziskus kam am Mittwoch mit Gehstock selbstständig auf die Bühne der Audienzhalle, im Rollstuhl ließ er sich später von der Bühne schieben. Auf der Rückreise von Lissabon hatte Franziskus vor Journalisten Spekulationen über seinen Gesundheitszustand zurückgewiesen.
Die Generalaudienzen, die mittwochs in Rom abgehalten werden, waren wie üblich im Juli wegen der Sommerpause ausgefallen. Papst Franziskus fährt nach eigenen Angaben seit mehr als 40 Jahren nicht in den Urlaub. Seine Vorgänger hatten die Sommerwochen gerne in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo verbracht. Franziskus erklärte die Residenz 2016 zum Museum und machte sie öffentlich zugänglich.