Potsdam (epd). Ein Jahr nach dem Massensterben von Fischen in der Oder dringt das Land Brandenburg weiter auf bessere Schutzmaßnahmen. Die Salzeinleitungen in Polen, die in Verbindung mit hohen Temperaturen und niedrigem Wasserstand eine giftige Algenblüte verursacht hatten, seien „nach wie vor sehr hoch“, sagte ein Sprecher des brandenburgischen Umweltministeriums dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Potsdam. Das sollte geändert werden.
Am 9. August 2022 Jahr waren in Brandenburg erste tote Fische in der Oder entdeckt worden. Laut Bundesumweltministerium verendeten im Fluss insgesamt bis zu 1.000 Tonnen Fische.
„Aufgrund der Erderwärmung sind künftig weitere Niedrigwasserphasen und erhöhte Wassertemperaturen zu erwarten“, sagte der Ministeriumssprecher: „Die Variable, die angepasst werden sollte, ist daher der hohe Salzgehalt durch Einleitungen im Oberlauf der Oder.“
Wenn die Bedingungen des vergangenen Jahres erneut einträten, sei ein weiteres Fischsterben nicht auszuschließen, hieß es. Bei einer Probebefischung an der Oder sei zudem kürzlich festgestellt worden, dass dort nur wenige kleinere Fische zu finden seien und sich das Ökosystem noch nicht regeneriert habe.
In Brandenburg sei unmittelbar nach dem Fischsterben im August 2022 bei einer Überprüfung festgestellt worden, dass die Einleitungen in die Oder im Bundesland alle rechtskonform seien und die abwasserrechtlichen Vorschriften eingehalten würden. Wassermengen und Inhaltsstoffe seien zudem auch in Niedrigwasserphasen im Verhältnis zur Vorbelastung als gering einzuschätzen.