Aachen (epd). Mit Blick auf den Erdüberlastungstag am Mittwoch fordert die Hilfsorganisation Misereor von der Bundesregierung, mehr Anreize für einen sparsamen Umgang mit Ressourcen zu setzen. „Wir müssen angesichts der globalen Klimakrise schneller und ohne Umwege die planetaren Grenzen einhalten“, sagte Madeleine Wörner, Expertin für erneuerbare Energien und Energiepolitik des katholischen Hilfswerks, am Montag in Aachen.
Der Erdüberlastungstag markiert den Zeitpunkt im Jahr, an dem die Menschheit so viele Ressourcen von der Erde beansprucht hat, wie alle Ökosysteme im gesamten Jahr erneuern können. Wörner sagte, für ressourcenschonendes und sozial gerechtes Handeln sei ein umfassender Wandel „hin zu Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen, die nicht unsere Lebensgrundlage zerstören“ nötig. Dafür müsse die Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen schaffen.
Die Menschheit werde seit Jahrzehnten ihrer Verantwortung nicht gerecht und bedrohe dadurch die Erde und das Leben zukünftiger Generationen, mahnte Wörner. „Mit dem überproportional hohen Konsum und Ressourcenverbrauch insbesondere in den G7-Staaten leben wir auch auf Kosten der Menschen des Globalen Südens.“ In Deutschland würden deutlich mehr Ressourcen verbraucht, als etwa in Ghana. Deshalb sei der nationalen Erdüberlastungstag hierzulande bereits im Mai erreicht gewesen, während er in Ghana erst im Oktober eintreten werde.