Wiesbaden (epd). Gute Familienbeziehungen, finanzielle Sicherheit und Homeoffice: Diese Faktoren halfen laut dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) vielen Menschen bei der Bewältigung der Corona-Krise. „Von diesem Dreiklang an schützenden Faktoren können wir auch für zukünftige Krisen einiges lernen“, sagte BiB-Forschungsdirektor Martin Bujard am Donnerstag in Wiesbaden.
Wie aus der Studie hervorgeht, waren vor allem intakte Familienverhältnisse mit einer höheren Lebenszufriedenheit verbunden. Sowohl Paare als auch Eltern, selbst wenn sie durch Kita- und Schulschließungen stärker belastet waren, kamen demnach im Durchschnitt zufriedener durch die Pandemie als andere Gruppen. „Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig stabile Paar- und Familienbeziehungen für die Lebenszufriedenheit der Menschen unter Stressbedingungen sind“, erklärte Mitautorin Inga Laß.
Als weiteren Aspekt für die Lebenszufriedenheit macht die Studie eine sichere finanzielle Situation aus. Gerade für sozial benachteiligte Personen habe sich die Situation während der Corona-Krise verschärft. Finanzielle Einbußen seien oft einhergegangen mit einer reduzierten Lebenszufriedenheit, heißt es weiter.
Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) gewannen der Studie zufolge den veränderten Abläufen während der Lockdowns auch positive Seiten ab. So verringerte die häufigere Nutzung von Homeoffice bei vielen Beschäftigten die Pendelwege. „Die Fähigkeit, in kritischen Phasen auch Gutes zu erkennen, ist demnach eng mit einer höheren Lebenszufriedenheit verbunden“, sagte Bujard.
Die Erhebung fand in drei Wellen zwischen April 2021 und Januar 2022 statt. Befragt wurden nach den Angaben mehr als 33.000 Menschen, 85 Prozent davon online.