Berlin (epd). Mehr als jeder fünfte Erwerbstätige in Deutschland hat im Oktober 2022 einem Medienbericht zufolge weniger als 14 Euro brutto in der Stunde verdient. 23,4 Prozent, nämlich 9,3 Millionen der insgesamt 39,8 Millionen Beschäftigten, lagen damit unter der 14-Euro-Grenze, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes auf Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch) berichten. 14,8 Prozent der Erwerbstätigen erhielten zwölf Euro pro Stunde, was dem seit 1. Oktober 2022 geltenden Mindestlohn entspricht.
Der Vorsitzende der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, kritisierte „ein deutlich zu niedriges Lohnniveau in Deutschland“ und forderte eine kräftige Erhöhung des Mindestlohns: „14 Euro Mindestlohn wären jetzt notwendig - auch als Inflationsausgleich.“
Die Mindestlohnkommission hatte vor kurzem beschlossen, den Mindestlohn im nächsten Januar um 41 Cent auf 12,41 Euro zu erhöhen. Im Januar 2025 soll er dann auf 12,82 Euro steigen. „Die geplante Erhöhung von nur 41 Cent ist ein dramatischer Reallohnverlust“, kritisierte Bartsch: „Das niedrige Lohnniveau wird uns auch bei der Rente auf die Füße fallen. Es droht millionenfache Altersarmut.“