Wiesbaden (epd). Im vergangenen Jahr sind in Deutschland deutlich weniger Kinder zur Welt gekommen. Die Zahl der Neugeborenen sei um sieben Prozent auf 738.819 gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Das waren 56.673 weniger als im Jahr 2021, dem geburtenreichsten Jahr seit 1997. Die sogenannte zusammengefasste Geburtenziffer ging 2022 gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 1,46 Kinder je Frau zurück. Das sei der niedrigste Stand seit 2013 (1,42 Kinder je Frau), hieß es.
2021 war die Geburtenhäufigkeit noch deutlich auf 1,58 Kinder je Frau gestiegen. Damit die Bevölkerung eines Landes - ohne Zuwanderung - nicht schrumpft, müssten in hoch entwickelten Ländern rein rechnerisch etwa 2,1 Kinder je Frau geboren werden. Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekäme, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im betrachteten Jahr.
In Westdeutschland sank die Geburtenziffer den Angaben zufolge von 1,60 auf 1,48 Kinder je Frau, in den ostdeutschen Flächenländern von 1,54 auf 1,43 Kinder je Frau. Die zusammengefasste Geburtenziffer der Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit sank 2022 auf 1,36 und war damit um neun Prozent niedriger als im Vorjahr (2021: 1,49). Bei den Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sank die Geburtenziffer 2022 lediglich um sechs Prozent auf 1,88 (2021: 2,01).
Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes war 2022 mit 30,4 Jahren geringfügig niedriger als im Vorjahr (30,5 Jahre). Das Durchschnittsalter der Väter beim ersten Kind der Mutter blieb unverändert bei 33,3 Jahren.