München (epd). Nach den jüngsten Wahl- und Umfrageerfolgen der AfD hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) davor gewarnt, durch handwerkliche Fehler in der Regierungsarbeit weiteres Vertrauen in der Bevölkerung zu verspielen. Der öffentliche Dauerstreit der Ampel-Koalition über das Heizungsgesetz habe bei finanziell schwächeren Menschen viel Unsicherheit und Sorge erzeugt, sagte Haseloff der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag).
„Die Stimmung ist dermaßen aufgeheizt, da muss die AfD überhaupt nichts mehr machen. Die müssen einfach nur auf den nächsten Fehler warten“, sagte Haseloff. Natürlich müsse es eine Wärme- und Mobilitätswende geben. „Aber ich muss doch handwerklich sicherstellen, dass eine Gesellschaft von 84 Millionen Menschen in der Lage bleibt, das alles zu verstehen.“
Im Osten sei die Gesellschaft fragiler, Einkommen und Renten niedriger, so sei ein Nährboden für die AfD entstanden, führte der Ministerpräsident aus. „Hier haben die Leute Brüche erlebt, die kein Westdeutscher kennt, der nach 1945 geboren wurde.“ Deswegen sei die AfD temporär im Osten erfolgreicher. Nun müsse dies wieder zurückgedreht werden: „Und das tun wir mit vernünftiger Arbeit und Realismus.“