Hessen setzt Beauftragten gegen queer-feindliche Straftaten ein

Hessen setzt Beauftragten gegen queer-feindliche Straftaten ein

Wiesbaden (epd). Staatsanwalt Nils Lund ist der erste hessische Beauftragte für die Verfolgung queer-feindlicher Straftaten. Er gehöre der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus Hessen bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main an und übernehme die Aufgabe ab sofort, teilte der hessische Justizminister Roman Poseck (CDU) am Freitag in Wiesbaden mit. In den vergangenen Jahren habe es einen stetigen Anstieg von Gewalttaten gegen lesbische, schwule, bi- und transsexuelle, intergeschlechtliche und queere Personen (LSBTIQ) gegeben, sagte der Minister zur Begründung.

Die Straftaten gegen die sexuelle Orientierung sind nach Posecks Angaben im vergangenen Jahr in Hessen auf 53 gestiegen, darunter 20 Körperverletzungen. Bundesweit weise die Polizeiliche Kriminalstatistik einen Anstieg der Straftaten von 870 im Jahr 2021 auf 1.005 im vergangenen Jahr aus. Es sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, da solche Straftaten oft gar nicht erst angezeigt würden, ergänzte der Minister.