Cottbus, Burg (epd). Im Fall der Bedrohung von zwei gegen Rechtsextremismus engagierten Lehrkräften in Burg im Spreewald ermittelt die Polizei weiter mit Hochdruck. Die Ermittlungen würden intensiv geführt, sagte eine Polizeisprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag in Cottbus. Ziel sei, gerichtsverwertbare Beweismittel zu sichern. Die beiden Lehrkräfte hatten im April rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass sie nach Bedrohungen in der Kleinstadt die Schule verlassen. Verschiedene Bündnisse und Initiativen hatten Politik und Behörden danach vorgeworfen, die beiden Lehrkräfte nicht ausreichend unterstützt und geschützt zu haben.
Im Fall von rund 60 in Burg angebrachten Aufklebern mit Fotos des Lehrers und der Lehrerin werde wegen illegaler Plakatierung, Sachbeschädigung, Beleidigung und Verstößen gegen das Kunst- und Urhebergesetz ermittelt, sagte die Polizeisprecherin. Hintergrund sei unter anderem, dass die Bilder der beiden ohne deren Erlaubnis genutzt worden seien. Im Fall eines Internet-Chats, in dem zur Jagd auf die Pädagogin und den Pädagogen aufgerufen wurde, werde wegen der Androhung von Straftaten ermittelt.
Auf den Aufklebern wurden die beiden Lehrkräfte aufgefordert, den Ort zu verlassen. Die Polizei hatte über den Sachverhalt bereits am Mittwoch informiert, jedoch ohne einen Bezug zu den Lehrkräften zu nennen. In der Mitteilung hieß es, aufgrund der dargestellten Abbildungen habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Die Täter seien unbekannt.