Frankfurt a.M., Berlin (epd). Die Bundesregierung will in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit Ländern Lateinamerikas und der Karibik den sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft stärker unterstützen. „Ohne die Länder Lateinamerikas werden wir globale Probleme wie den Klimawandel nicht in den Griff bekommen“, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung eines Lateinamerika-Positionspapiers ihres Hauses.
Konkret wird demnach etwa der Ausbau erneuerbarer Energien ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit sein. Zudem würden Klimaschutzprojekte vorangetrieben, von denen breite Bevölkerungsschichten profitierten - als Beispiel nannte Schulze den Bau von Schnellradwegen in peruanischen Städten. Wie in Deutschland müssten Vorhaben zum Umwelt- und Klimaschutz von sozialem Ausgleich begleitet werden, sagte die SPD-Politikerin.
Brasiliens Botschafter Roberto Jaguaribe sagte, eines der wichtigsten Themen sei die große Ungleichheit in Lateinamerika. Mit Blick auf den Schutz des Amazonas-Regenwaldes forderte er, Perspektiven für die dort lebenden Menschen zu schaffen. Ohne alternative Einkommensquellen - etwa zum illegalen Bergbau - sei es schwierig, gegen die Abholzung vorzugehen, sagte Jaguaribe, der auch Sprecher der lateinamerikanischen Länder in Berlin ist.
Weitere Schwerpunkte in der Zusammenarbeit werden laut Entwicklungsministerium die Förderung sowie die Rechte von Mädchen und Frauen sein. Derzeit gibt es eine besonders enge entwicklungspolitische Kooperation mit Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Brasilien, Mexiko sowie Peru. Kommende Woche findet in Brüssel ein Gipfeltreffen von europäischen und lateinamerikanischen Staats- und Regierungschefs statt.