Berlin (epd). Der Personalmangel in Kinderbetreuungs-Einrichtungen erreicht nach Darstellung des Deutschen Kitaverbandes alarmierende Ausmaße. Wie der Bundesverband der freien und unabhängigen Träger von Kindertagesstätten am Mittwoch in Berlin mitteilte, untergräbt das Fehlen von Fachkräften die Aufgabe der Kitas, „ein bereichernder Lebens- und Bildungsort zu sein“. Eine Befragung habe ergeben, dass mehr als Zweidrittel der Träger (69 Prozent) die Öffnungszeiten teilweise reduzierten und weit mehr als Hälfte (58 Prozent) Aktivitäten wie Ausflüge einschränke.
„Von Seiten der Kita-Träger mehren sich die Meldungen, dass sich die Situation ständig verschärft“, hieß es weiter. Die Interessenvertretung der freien Träger wies auf die negativen Folgen für den Arbeitsmarkt hin: Eltern, die ihre Kinder wegen geschlossener Einrichtungen selbst betreuen müssten, stünden dem Arbeitsmarkt schlichtweg nicht zur Verfügung. „In Zeiten des strukturellen Fachkräftemangels können sich Wirtschaft und Gesellschaft geschlossene Kitas einfach nicht leisten“, kritisierte die Bundesvorsitzende des Kitaverbandes, Waltraud Weegmann.
Das kürzlich beschlossene Fachkräfteeinwanderungsgesetz habe „wichtige Weichen für die Anwerbung von Fachkräften aus Drittstaaten gestellt“. Nun müssten Förderprogramme für die Anwerbung pädagogischer Fachkräfte folgen. Weegmann forderte eine schnelle Umsetzung des Gesetzes.