Frankfurt a.M., New York (epd). Hilfsorganisationen dringen auf die Fortsetzung der grenzüberschreitenden Hilfe für Nordwest-Syrien. Der UN-Sicherheitsrat müsse das entsprechende Mandat für die Lieferungen aus der Türkei um mindestens zwölf Monate verlängern, erklärten sechs Organisationen am Dienstag (Ortszeit) in New York, darunter Oxfam, Care International und das „International Rescue Committee“ (IRC).
Am Montag war die UN-Resolution ausgelaufen, die Hilfslieferungen über den Grenzübergang Bab al-Hawa ermöglicht hatte. In dem von Rebellengruppen und Islamisten kontrollierten Gebiet im Nordwesten Syriens sind nach UN-Angaben etwa 4,1 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.
Die Hilfsorganisationen kritisierten, dass der Sicherheitsrat sich nicht rechtzeitig vor dem Ablaufen der Resolution auf einer Verlängerung geeinigt habe. Allein 70.000 junge Kinder seien von den UN-finanzierten Ernährungsprogrammen abhängig, deren Lieferungen zu einem Großteil über Bab al-Hawa in die Region gelangten.
Der UN-Sicherheitsrat befasst sich in regelmäßigen Abständen mit der grenzüberschreitenden Hilfe, über die das Regime von Baschar al-Assad keine direkte Kontrolle hat. Russland hatte in den vergangenen Jahren immer wieder gegen die Hilfe Stellung bezogen und Ausweitungen des Mandats verzögert. Nach dem Erdbeben ließ das Assad-Regime Hilfe über weitere Grenzübergänge zu. Für Dienstag war ein weiteres Treffen des Sicherheitsrates zu Syrien angesetzt.