Berlin (epd). Rund 300 Menschen haben am Montag in Berlin an einer Trauerfeier für den Ende Juni gestorbenen evangelischen Theologieprofessor Wolf Krötke teilgenommen. Die Trauerfeier fand in der Golgathakirche in Berlin-Mitte statt, wie das Theologische Konvikt an der Golgathakirche mitteilte. Anschließend wurde Krötke auf einem Friedhof in Pankow beigesetzt.
Der ehemalige Dozent des Sprachenkonvikts war am 23. Juni im Alter von 84 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Krötke war bis zuletzt einer der Herausgeber der Berliner evangelischen Wochenzeitung „Die Kirche“.
Das Sprachenkonvikt war die theologische Ausbildungsstätte der evangelischen Kirche in der damaligen Hauptstadt der DDR. In den 80er Jahren war es eines der geistigen Zentren der späteren friedlichen Revolution. 1989 wurde dort die Gründung der Sozialdemokratischen Partei (SDP) geplant. An der Trauerfeier nahmen unter anderem der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein, der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Hube sowie der Theologe und SPD-Politiker Markus Meckel teil.
Krötke studierte von 1958 bis 1965 in Leipzig, Naumburg und Berlin Theologie. Zu Beginn des Studiums war er 1958 und 1959 politischer Häftling im DDR-Zuchthaus Waldheim. Von 1973 bis 1991 war Krötke Dozent für systematische Theologie am Sprachenkonvikt in Ost-Berlin, danach Professor für systematische Theologie an der Humboldt-Universität. Seit 2004 war er im Ruhestand.