Hannover, Wunstorf (epd). Vor dem Landgericht Hannover hat am Montag der Prozess gegen einen 14-jährigen Jugendlichen aus Wunstorf bei Hannover begonnen, der einen gleichaltrigen Mitschüler getötet haben soll. Er ist vor einer Jugendkammer des Gerichts wegen Mordes aus Heimtücke und versuchter Erpressung in zwölf Fällen angeklagt. Weil der mutmaßliche Täter noch minderjährig ist, findet das Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wie Gerichtssprecherin Christine Rosner dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Angesetzt sind sieben Verhandlungstage (Az.: 31 KLs 8/23).
Der Angeklagte sitzt in Untersuchungshaft in der Jugendanstalt Hameln. Er hat die Tat zugegeben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, den Mitschüler gefesselt und mit Steinen erschlagen zu haben. Zudem habe er vor der Tat Erpresserbriefe in die Briefkästen von Nachbarn geworfen und die Empfänger dazu aufgefordert, Geld zu deponieren. Dabei habe er gedroht, die Häuser der Empfänger zu sprengen oder ihnen und ihren Kindern etwas anzutun, wenn sie der Forderung nicht nachkämen. Nach dem Jugendstrafrecht droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.
Der Leichnam des getöteten Mitschülers war Ende Januar nach einer großangelegten Suche auf dem Brachgelände einer alten Gärtnerei am Rande eines Dorfes bei Wunstorf gefunden worden. Der Junge war am Abend zuvor nicht von einer Verabredung mit dem Schulkameraden zurückgekehrt und als vermisst gemeldet worden. Beide besuchten die Evangelische Integrierte Gesamtschule in Wunstorf, gehörten aber unterschiedlichen Schul-Klassen an.