Thüringer AfD-Mitglieder mit Waffenschein - Linke sieht Risiko

Thüringer AfD-Mitglieder mit Waffenschein - Linke sieht Risiko

Erfurt (epd). Die Thüringer Linken-Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss sieht den AfD-Landesverband als „latente Gefahr für die öffentliche Sicherheit“ an. Dessen Mitglieder besäßen aktuell mindestens 70 Kurzwaffen wie erlaubnispflichtige Pistolen und Revolver sowie 107 Langwaffen, erklärte König-Preuss am Samstag in Erfurt. Sie berief sich auf die Antwort des Innenministeriums auf eine entsprechende parlamentarische Anfrage von ihr.

Die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft. Laut der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegenden Antwort von Innenminister Georg Maier (SPD) auf die Anfrage der Linken-Politikerin verfügten Anfang Juni 33 Personen aus dem AfD-Landesverband über eine Erlaubnis zum Erwerb und Besitz von Schusswaffen.

22 Personen aus dem AfD-Landesverband hatten demnach einen Kleinen Waffenschein. Dieser berechtigt zum Führen von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen. Hinzu kämen acht Personen, die über „sprengstoffrechtliche Erlaubnisse nach dem Sprengstoffgesetz“ verfügten.

Laut Innenministerium wurden in 29 Fällen inzwischen Widerrufsverfahren zu den waffenrechtlichen Erlaubnissen eingeleitet. Vier Verfahren seien eingestellt worden, 25 befänden sich noch in Bearbeitung.

König-Preuss nannte die Zahlen erschreckend und besorgniserregend. Sie verwies unter anderem darauf, dass der AfD-Landesverband zahlreiche Verknüpfungen in die Neonazi-Szene habe: „Wir wissen aus der Vergangenheit, welche Gefahren im Umgang mit Schusswaffen in den Händen der extrem rechten Szene entstehen können.“