Hanau-Anschlag: Initiative fordert Rücktritt von Innenminister Beuth

Hanau-Anschlag: Initiative fordert Rücktritt von Innenminister Beuth

Wiesbaden (epd). Die „Initiative 19. Februar Hanau“ hat am Donnerstag in Wiesbaden den Rücktritt von Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) gefordert. „Wir erwarten, dass der Minister in der letzten Sitzung des Landtags-Untersuchungsausschusses an diesem Freitag die Verantwortung für die polizeilichen Versäumnisse in der Tatnacht übernimmt“, sagte Newroz Duman, die Sprecherin der Initiative, in der sich Betroffene und Hinterbliebene des rassistischen Terroranschlags vom 19. Februar 2020 organisiert haben.

Die Initiative habe bereits sechs Monate nach dem Anschlag den Rücktritt von Beuth gefordert. Der Minister habe die polizeilichen Fehler in der Tatnacht wie die nicht vorhandene Notruf-Umleitung und die schleppende Information der Angehörigen über das Schicksal der Ermordeten jedoch „schöngeredet“ und keine Verantwortung für die Versäumnisse übernommen. „Ehrlich gesagt erwarte ich auch nicht, dass Beuth das am Freitag tun wird, zumal er für den neuen Landtag nicht mehr kandidieren wird“, sagte Duman.

Bei dem rassistischen Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Mann neun Menschen getötet und sechs weitere verletzt. Anschließend tötete er sich selbst und seine Mutter. Beuth ist am Freitag zur letzten öffentlichen Sitzung des Hanau-Untersuchungsausschusses geladen. Den ganzen Tag über will die Hanauer Initiative vor dem Landtag eine Mahnwache abhalten.