Welternährungsprogramm: Keine Gelder für Hilfe kürzen

Welternährungsprogramm: Keine Gelder für Hilfe kürzen

Berlin (epd). Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hat die im Bundeshaushalt geplanten Kürzungen für die Entwicklungszusammenarbeit und die humanitäre Hilfe kritisiert. Die globale Hungerkrise sei weiterhin akut, erklärte der Leiter des WFP-Büros in Berlin, Martin Frick, am Donnerstag. Bei der Nothilfe den Rotstift anzusetzen, sei „ein falsches Signal“. Laut dem am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossenen Haushaltsentwurf sind unter anderem im Entwicklungsetat Kürzungen vorgesehen.

„Dieser Haushaltsentwurf rüstet uns nicht für die Zukunft und riskiert, uns im Kampf gegen den Hunger zurückzuwerfen“, sagte Frick. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg, den Konflikt im Sudan sowie den Klimawandel sprach der UN-Vertreter von düsteren Aussichten. „In diesem entscheidenden Moment dürfen wir bei Nothilfe und Entwicklung nicht nachlassen“, sagte er.

Der Entwicklungsetat soll dem Haushaltsentwurf zufolge 2024 um 5,3 Prozent gekürzt werden - von knapp 12,2 Milliarden Euro in diesem Jahr auf gut 11,5 Milliarden Euro. 2022 hatte das Bundesentwicklungsministerium noch rund 13,8 Milliarden Euro zur Verfügung.

Laut Zahlen des Welternährungsprogramms hungern weltweit etwa 345 Millionen Menschen. Deutschland ist den Angaben zufolge der zweitgrößte Geber der UN-Organisation. Wegen Finanzierungsengpässen musste das WFP nach eigenen Angaben in mehr als 30 Ländern Rationen kürzen oder Programme ganz streichen, darunter etwa in Somalia, Burkina Faso und dem Irak.