Zeitung: Bundeswehr will in Mali Munition vernichten

Zeitung: Bundeswehr will in Mali Munition vernichten

Berlin (epd). Die Bundeswehr will nach Informationen der Wochenzeitung „Die Zeit“ in den kommenden Wochen in Mali große Mengen Munition vernichten. Dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht zufolge geht es dabei um Dutzende Panzerfäuste, mehr als 1.000 Handgranaten und Zehntausende 40-Millimeter-Geschosse, wie sie in Granatmaschinenwaffen zum Einsatz kommen. Voraussichtlich sollten sie von einem Sprengmeister in der Wüste zur Explosion gebracht werden, damit sie nach dem Abzug der Bundeswehr aus Mali nicht russischen Wagner-Söldnern oder islamistischen Terroristen in die Hände fallen.

Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr sagte auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) dazu, er äußere sich nicht zu operativen Einzelheiten.

Der UN-Sicherheitsrat hat am Freitag in New York einen Abzug von Minusma bis Ende des Jahres beschlossen. Hintergrund sind zunehmende politische Konflikte mit der malischen Militärregierung. Die Bundeswehr ist mit bis zu 1.100 Soldatinnen und Soldaten an dem seit 2013 laufenden Einsatz beteiligt. Wegen wiederholter Behinderungen hatte die Bundesregierung bereits im vergangenen November den Abzug der deutschen Truppen aus Mali angekündigt. Der Bundestag hatte das Mandat letztmalig bis Ende Mai 2024 verlängert.

Laut „Zeit“-Recherchen kamen rund um den Bundeswehreinsatz in Mali mehr Menschen ums Leben als bislang bekannt. Dem Blatt zufolge handelte es sich fünf Malier und Nigrer, die in Lkw-Konvois Bundeswehrmaterial ins deutsche Camp in der Wüstenstadt Gao fuhren und auf dem Weg von Islamisten überfallen und getötet wurden. Die Bundeswehr beauftrage für solche Transporte zivile Firmen. Seit Beginn der UN-Mission in Mali 2013 sind mehr als 300 Blauhelme getötet worden.