Brokstedt, Itzehoe (epd). Das Strafverfahren im Fall einer tödlichen Messerattacke in einem Zug von Kiel nach Hamburg beginnt am Freitag vor dem Landgericht Itzehoe. Der 33 Jahre alte Angeklagte soll am 25. Januar 2023 im schleswig-holsteinischen Brokstedt eine 17-Jährige und ihren zwei Jahre älteren Freund getötet sowie fünf weitere Menschen verletzt haben. Ibrahim A. ist wegen zweifachen Mordes und vierfachen versuchten Mordes angeklagt.
Der mutmaßliche Täter soll kurz vor der Einfahrt eines Regionalzuges in den Bahnhof von Brokstedt Zugreisende mit einem Messer attackiert haben. Die Tat hatte bundesweit Aufsehen erregt.
Rund 40 Verhandlungstermine seien angesetzt, sagte Richterin Frederike Milhoffer dem Evangelischen Pressedienst (epd). In der Anklage seien 127 Zeugen aufgeführt, erklärte sie. Ob sie alle vor Gericht aussagen müssten, stehe aber noch nicht fest.
A. war bereits vor der Messerattacke straffällig geworden, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Diebstahls. Erst wenige Tage vor der Tat war er aus der Haft in Hamburg entlassen worden.
Aus seiner Gefangenenakte geht hervor, dass der gebürtige Palästinenser sich den Terroristen Anis Amri, den Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, zum Vorbild genommen haben könnte. Aktuell sitzt A. in der Justizvollzugsanstalt Neumünster.