Berlin (epd). Der Deutschland-Chefökonom der Deutschen Bank, Stefan Schneider, empfiehlt längere Arbeitszeiten. „Um den Wohlstand einigermaßen zu sichern, werden wir alle über das ganze Leben gesehen mehr und nicht weniger arbeiten müssen. Das kann ein späterer Renteneintritt sein, längere Wochenarbeitszeit oder weniger Urlaub“, sagte Schneider der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). Das sei „einfache Mathematik, daran lässt sich auch nicht rütteln“, fügte er hinzu. Eine Vier-Tage-Woche sei in jedem Fall der falsche Weg.
Schneider begründet seine Aussage mit einem mittelfristig schwachen Wachstum. „Die deutsche Wirtschaft wird in den nächsten Jahren im Durchschnitt eher um 0,5 Prozent als 1 Prozent wachsen. Das beschränkt auch die finanziellen Spielräume des Staates“, sagte er. Gleichzeitig gebe es zahlreiche zusätzliche Belastungen wie die Klima- und die Energiewende. „All das erfordert enorme Investitionen. Der Staat wird also Prioritäten setzen müssen, wie das Geld verteilt werden soll. Es müssen Leistungen gekürzt werden, weil sie nicht mehr zu bezahlen sind“, argumentierte Schneider. Der Staat müsse jetzt klar sagen, wo er sparen will.