Wiesbaden (epd). Fast die Hälfte aller Tarifbeschäftigten in Deutschland (46,8 Prozent) erhalten in diesem Jahr Urlaubsgeld. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, bekommen sie durchschnittlich 1.602 Euro brutto für die Urlaubskasse. Das sind 4,1 Prozent oder 63 Euro mehr als im Vorjahr. Im Vergleich dazu erhöhten sich die Preise für Pauschalreisen von Mai 2022 bis Mai 2023 um 13,6 Prozent. Mit durchschnittlich 1.648 Euro erhalten Tarifbeschäftigte in Westdeutschland rund 41 Prozent oder 479 Euro mehr Urlaubsgeld als Tarifbeschäftigte in Ostdeutschland (1.169 Euro).
Bei Betrachtung der einzelnen Branchen fällt sowohl die Höhe des tariflich vereinbarten Urlaubsgelds als auch der Anteil der Beschäftigten, für die ein Anspruch auf Urlaubsgeld tarifvertraglich vereinbart ist, sehr unterschiedlich aus. Das höchste Urlaubsgeld erhalten die Arbeitnehmer im Bereich „Informationsdienstleistungen“. Von den hier durchschnittlich gezahlten 3.615 Euro profitieren allerdings nur 35,4 Prozent der Tarifbeschäftigten.
Nahe am Durchschnitt liegt das tarifliche Urlaubsgeld bei wissenschaftlichen und technische Tätigkeiten (1.610 Euro) sowie bei der Möbelherstellung (1.606 Euro). In diesen beiden Bereichen erhalten 63,6 Prozent beziehungsweise 83,1 Prozent der Tarifbeschäftigten Urlaubsgeld.
Das niedrigste Urlaubsgeld wird im Bereich „Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften“ gezahlt. Hier erhalten nahezu alle Tarifbeschäftigten (98,7 Prozent) ein Urlaubsgeld in Höhe von durchschnittlich 325 Euro. In der öffentlichen Verwaltung und bei Sozialversicherungen erhalten die Tarifbeschäftigten kein Urlaubsgeld.