Donaueschingen (epd). Unter dem Titel „colLABORation“ legen die Donaueschinger Musiktage vom 19. bis 22. Oktober ihren programmatischen Schwerpunkt auf künstlerisches Zusammenarbeiten. Das Festival für Neue Musik bietet in diesem Jahr 23 Uraufführungen, rund zwei Drittel aller Komponisten sind zum ersten Mal dabei, teilte der SWR mit. Ab Montag (3. Juli) beginnt der Kartenvorverkauf.
Wie diese Zusammenarbeit aussehen kann, zeigt sich bereits am Abend des ersten Festivaltages, an dem das SWR Symphonieorchester das erste Werk für Orchester der 91-jährigen Elektronik-Pionierin Éliane Radigue aus der Taufe hebt. Das Werk, das Radigue gemeinsam mit Carol Robinson komponiert hat, entsteht ohne Partitur in einer Zusammenarbeit mit dem Orchester, die allein auf mündlicher Überlieferung basiert.
Im Abschlusskonzert am 22. Oktober bringen das SWR Symphonieorchester, das SWR Experimentalstudio und der Pianist Roger Admiral unter der Leitung von Ingo Metzmacher Werke von drei Komponistengenerationen - Younghi Pagh-Paan, Steven Kazuo Takasugi und Francesca Verunelli - zur Uraufführung.
Die Donaueschinger Musiktage sind nach eigenen Angaben das älteste Festival für Neue Musik weltweit. 1921 gegründet, stehen sie auch heute für alle neuen experimentellen Formen auf dem Gebiet aktueller Musik und Klangkunst. Jedes Jahr kommen dafür etwa 10.000 Besucherinnen und Besucher aus mehr als 15 Ländern. Veranstalter ist die Gesellschaft der Musikfreunde in Zusammenarbeit mit der Stadt Donaueschingen, dem Südwestrundfunk und dem SWR Experimentalstudio. Förderer sind die Kulturstiftung des Bundes, das Land Baden-Württemberg, und die Ernst von Siemens Musikstiftung.