Sahel-Experte warnt vor Verschlechterung der Sicherheitslage in Mali

Sahel-Experte warnt vor Verschlechterung der Sicherheitslage in Mali

Frankfurt a.M., Bamako (epd). Die Sicherheitslage in Mali wird sich nach dem Abzug der UN-Mission Minusma nach Einschätzung des Sahel-Experten Ulf Laessing weiter verschlechtern. Trotz aller Kritik hätten die Blauhelme zur Sicherheit beigetragen, insbesondere in den Städten, sagte der Leiter des Sahel-Büros der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung dem Evangelischen Pressedienst (epd). Diese seien auch Zufluchtsorte für die von Konflikten und Gewalt vertriebenen Menschen in dem westafrikanischen Land.

Mit dem beschlossenen Ende der UN-Mission, an der knapp 12.000 Blauhelmsoldaten beteiligt sind, werde die Lage auch für Hilfs- und Entwicklungsorganisationen schwieriger, sagte Laessing. Sie seien etwa bei Reisen auf den Schutz der UN-Mission angewiesen.

Der UN-Sicherheitsrat hatte am Freitag in New York einen Abzug von Minusma bis Ende des Jahres beschlossen. Hintergrund sind zunehmende politische Konflikte mit der malischen Militärregierung. Mitte Juni forderte der malische Außenminister Abdoulaye Diop das sofortige Ende der UN-Mission, an der auch die Bundeswehr mit bis zu 1.100 Soldatinnen und Soldaten beteiligt ist.

Wegen wiederholter Behinderungen des Einsatzes hatte die Bundesregierung bereits im vergangenen November den Abzug der deutschen Truppen aus Mali angekündigt. Der Bundestag hatte das Mandat letztmalig bis Ende Mai 2024 verlängert. Der nun durch das Aus von Minusma notwendige, frühere Abzug ist Laessing zufolge umsetzbar. Man müsse sich aber jetzt beeilen, sagte er.