New York, Genf (epd). Nach zehn Jahren endet die Blauhelm-Mission Minusma der Vereinten Nationen in Mali. Der UN-Sicherheitsrat beschloss am Freitag in New York laut dem französischen Nachrichtensender RFI, die friedenserhaltende Mission mit sofortiger Wirkung einzustellen.
Der Sicherheitsrat habe eine Resolution einstimmig angenommen und festgelegt, dass die Blauhelme bis zum 31. Dezember aus dem westafrikanischen Land abziehen sollen. Das Mandat des Sicherheitsrates für die Mission lief ohnehin am Freitag aus.
Die malische Militärregierung steht dem UN-Einsatz seit Monaten zunehmend kritisch gegenüber und sucht stattdessen die Nähe zu Russland. Mitte Juni hatte Außenminister Abdoulaye Diop schließlich das sofortige Ende von Minusma gefordert.
Die Bundesregierung hatte wegen wiederholter Behinderungen des Einsatzes bereits im vergangenen November den Abzug der Bundeswehr aus Mali angekündigt. Der Bundestag hatte das Mandat letztmalig bis Ende Mai 2024 verlängert. Etwa 1.100 deutsche Soldatinnen und Soldaten sind derzeit am Minusma-Einsatz beteiligt. Der überwiegende Teil ist in Gao im nördlichen Mali stationiert, ein kleiner Teil am Luftdrehkreuz Niamey im benachbarten Niger.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am vergangenen Mittwoch, dass die Bundeswehr im Falle einer akuten Gefährdung auch innerhalb von Tagen abziehen könnte. Aber von einem solchen Szenario sei man weit entfernt. Er gehe von einem geordneten Abzug aus.