Leer (epd). Die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, mahnt eine öffentliche Debatte zum assistierten Suizid an. Gut eine Woche vor der geplanten abschließenden Debatte im Bundestag am 6. Juli gebe es „praktisch keine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema“, sagte die Theologin am Mittwoch in Leer. Sie selbst befürchte gesamtgesellschaftliche Auswirkungen: „Der assistierte Suizid darf nicht zum Normalfall werden. Niemand darf gedrängt werden, beim Suizid zu assistieren.“
Der Bundestag soll laut aktueller Tagesordnung am Donnerstag kommender Woche darüber entscheiden, wie nach einem grundlegenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Hilfe bei der Selbsttötung ermöglicht und reguliert werden soll. Es gibt dazu zwei Regelungsvorschläge, nachdem sich die beiden eher liberal ausgerichteten Abgeordnetengruppen auf einen Entwurf verständigt haben.
Alle Entwürfe sehen vor, dass todbringende Medikamente auch für eine beabsichtigte Selbsttötung verschrieben werden dürfen. Allerdings legen sie die Hürde dafür unterschiedlich hoch an.