Süßen (epd). Ideen für die Entwicklung von Friedhöfen der Zukunft und mehr Raum für die Trauer von Hinterbliebenen: Das will auf rund 6.000 Quadratmetern der „Vivorum Campus“ in Süßen in Baden-Württemberg anbieten. Dieses Experimentierfeld wolle aufzeigen, wie Friedhöfe wieder mehr den Lebenden dienen können, sagte Günter Czasny, Sprecher der Initiative „Raum für Trauer“ am Mittwoch bei einem Pressegespräch zur Eröffnung des „Vivorum Campus“.
Mit der Anlage solle Kommunen Anregungen gegeben werden, wie auch pflegefreie Beisetzungsorte wie Urnenwälder oder Rasenfelder so gestaltet werden können, dass Menschen nach dem Tod eines geliebten Menschen besser ihre Trauer verarbeiten können.
Das Experimentierfeld zeigt in verschiedenen Bereichen, wie Friedhofgestaltung neu gedacht werden kann: Es gibt einen barrierefreien „Garten der Sinne“, der mit unterschiedlichen Kräutern und Düften auch Menschen mit Behinderung und Demenz ansprechen soll. In einem anderen Bereich können Trauernde kreativ werden und etwas auf eine Schiefertafel schreiben oder in einen Briefkasten Botschaften werfen.
Ideeller Träger der Initiative „Raum für Trauer“ ist die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. (Kassel). Die Initiative arbeitet mit Wissenschaftlern, Institutionen, Gewerken, Vereinen und Verbänden der Trauer-, Bestattungs- und Friedhofskultur zusammen. Offizielle Eröffnung des Experimentierfeldes ist am Donnerstag (29. Juni).