Wiesbaden (epd). Jeder fünfte Einwohner in Deutschland lebt allein. Der Anteil der Alleinlebenden liege bei 20,1 Prozent der Bevölkerung und damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 15,8 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. In den meisten EU-Staaten lebten Frauen häufiger allein als Männer. Durchschnittlich waren 2022 in der EU rund 55 Prozent aller Alleinlebenden Frauen.
Zwischen 2012 und 2022 stieg der Anteil der alleinlebenden Personen in fast allen EU-Staaten an, teilte das Bundesamt auf Basis von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat mit. Lebten 2012 im EU-Durchschnitt 14,0 Prozent der Bevölkerung auf sich allein gestellt, waren es 2022 bereits 15,8 Prozent. Einen höheren Anteil von Alleinlebenden als in Deutschland gab es den Angaben zufolge nur in den skandinavischen Ländern Finnland (25,4 Prozent), Schweden (23,5 Prozent) und Dänemark (23,2 Prozent) sowie in Litauen (22,7 Prozent) und Estland (21,8 Prozent).
Ältere Menschen leben mehr als doppelt so häufig allein wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Im Jahr 2022 waren in der EU rund 32 Prozent der Menschen ab 65 Jahren die einzige Person in ihrem Haushalt. In Deutschland lag der Anteil in dieser Altersgruppe mit 34 Prozent etwas über dem EU-Durchschnitt. Alleinlebende sind laut Bundesamt Personen, die in einem Einpersonenhaushalt leben. Nicht berücksichtigt wird hierbei der Familienstand der alleinlebenden Person.