Osnabrück (epd). Das Kinderhilfswerk terre des hommes hat im vergangenen Jahr gut 30 Millionen Euro Spenden eingenommen und damit fast 10 Millionen Euro mehr als 2021. Die Steigerung sei vor allem auf die Einnahmen für humanitäre Hilfe in der Ukraine und für Geflüchtete in deren Nachbarländern zurückzuführen, sagte Vorstandssprecher Joshua Hofert am Dienstag in Osnabrück. Die so eingenommenen 8,2 Millionen Euro hätten zu einem insgesamt „sehr guten Ertragsergebnis“ geführt.
Die Spenden im laufenden Jahr seien allerdings „alarmierend“ rückläufig, sagte Hofert. Die Ukraine sei mit Blick auf Spenden nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Einzig als der Kachowka-Staudamm gebrochen sei, seien kurzfristig mehr Gelder eingegangen.
Insgesamt hat das Kinderhilfswerk 2022 den Angaben zufolge gut 45,4 Millionen Euro eingenommen. Damit seien 379 Partnerprojekte für notleidende Kinder in 45 Ländern in Afrika, Lateinamerika, Asien und Europa unterstützt worden. Erstmals seien Gelder an 18 Hilfsprojekte von 15 Partnerorganisationen in der Ukraine geflossen.
Die Gesamtsumme setzt sich neben den Spenden aus kleineren Posten wie Erträgen aus Bußgeldern und vor allem gut 13 Millionen Euro an Kofinanzierungen des Bundesentwicklungsministeriums zusammen. Die Kofinanzierungen hätten sich im Vergleich zum Vorjahr, als fast 20 Millionen Euro eingingen, deutlich reduziert, sagte Hofert. Das Bundesministerium habe wegen einer „Barmittelkrise“ Geld, das fest eingeplant gewesen sei, nicht zahlen können. „Deshalb mussten wir einige Projekte kurzfristig absagen“, sagte der Vorstandssprecher.