Berlin (epd). Der Umweltverband WWF fordert verstärkte Bemühungen zu einer Senkung des Ressourcenverbrauchs. Eine Umstellung auf Kreislaufwirtschaft würde sich positiv auf den Klima-, Ressourcen- und Biodiversitätsschutz auswirken, teilte der WWF am Dienstag in Berlin zur Veröffentlichung einer Studie mit. Die Wirtschaft würde demnach an Versorgungssicherheit gewinnen und weniger abhängig von Rohstoffen. Der Verband erarbeitete die Studie gemeinsam mit dem Freiburger Öko-Institut, dem Fraunhofer-Institut für System und Innovationsforschung und der Freien Universität Berlin.
Der Nutzen der Kreislaufwirtschaft ist der Studie zufolge deutlich höher als die damit einhergehenden sozio-ökonomischen Kosten der Umstellung. Siddharth Prakash vom Öko-Institut erklärte, so könnten bis zum Jahr 2045 etwa die Treibhausgasemissionen um bis zu 26 Prozent und der Rohstoffverbrauch um bis zu 27 Prozent gesenkt werden.
Klaus Jacob von der Freien Universität Berlin forderte verbindliche Ziele für den Ressourcenschutz. Die Instrumente zur Förderung von Recycling-Maßnahmen seien zwar in der Regel bekannt, hieß es. Sie müssten allerdings weiterentwickelt und viel ambitionierter gestaltet werden, damit die erwünschte ökologische Lenkungswirkung eintritt. So sollte etwa die Steuer- und Finanzpolitik bessere Anreize für zirkuläres Wirtschaften liefern. Die Autoren der Studie empfehlen, dass der jährliche Rohstoffkonsum pro Kopf in Deutschland bis 2045 gegenüber dem aktuellen Verbrauch auf sieben Tonnen mehr als halbiert wird.