Köln (epd). Die Kölner Staatsanwaltschaft hat am Dienstag Objekte des Erzbistums Köln durchsucht. Die Durchsuchungen und Beschlagnahmung schriftlicher Unterlagen und von weiteren Kommunikationsvorgängen stehen im Zusammenhang mit Ermittlungen (AZ: 121 Js 945/22) wegen Vorwürfen gegen den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki, unter Eid falsche Aussagen gemacht zu haben, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Ermittelt werde wegen falscher Versicherungen an Eides statt und Meineid.
Rund 30 Polizeibeamte und vier Mitglieder der Staatsanwaltschaft durchsuchten den Angaben zufolge am Dienstagmorgen ab acht Uhr Objekte an insgesamt sechs Orten, darunter vier in Köln, einer in Kassel und einer in Lohfelden. Betroffen waren Räume des Generalvikariats, des Kirchengerichts, des Erzbischöflichen Hauses sowie Geschäftsräume des EDV-Dienstleisters, der den E-Mail-Verkehr im Erzbistum Köln verwaltet. Die Maßnahmen seien ohne Zwischenfälle verlaufen, die Ermittler seien an den Durchsuchungsorten auf Kooperation getroffen.
Ziel der Maßnahmen war laut Staatsanwaltschaft die Sicherstellung schriftlicher Unterlagen und die Erhebung der internen Kommunikation des Erzbistums zu den Vorgängen, in deren Zusammenhang die als unwahr angezeigten Äußerungen des Beschuldigten gefallen sind. Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel werde „geraume Zeit“ in Anspruch nehmen.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass sich die Durchsuchungen auf die Erhellung eines lediglich anfänglichen Verdachtes beziehen und sowohl zur Entlastung als auch zur Belastung beitragen könnten. Dem Beschuldigten werde in keiner Weise die aktive oder auch nur passive Vertuschung von oder gar Beteiligung an Missbrauchstaten zur Last gelegt.