AfD-Wahlsieg: Faeser fürchtet Konsequenzen für Wirtschaftsstandort

AfD-Wahlsieg: Faeser fürchtet Konsequenzen für Wirtschaftsstandort

Berlin (epd). Nach dem Sieg des AfD-Kandidaten bei der Landratswahl im thüringischen Kreis Sonneberg hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vor negativen Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland gewarnt. Die AfD habe auf die Herausforderungen des Landes keinerlei Antworten, sagte Faeser den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). „Im Gegenteil: Die AfD schürt ein Klima, das dem Standort Deutschland schadet.“

Ein solches Klima schrecke qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland, die dringend braucht gebraucht würden, ab, führte Faeser aus: „So wird die AfD zum Chancen-Tod gerade für die Regionen, die wirtschaftlichen Aufschwung brauchen und dafür dringend auf qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen sind.“

Mit Blick auf die politischen Wettbewerber sagte Faeser, kein Demokrat dürfe Zweifel daran aufkommen lassen, dass die Brandmauer nach rechts stehe. Deshalb dürfe es keine Anbiederung und keinerlei Übernahme der politischen Positionen und der „menschen- und demokratieverachtenden Sprache“ der AfD geben.

Der AfD-Politiker Robert Sesselmann hatte bei der Stichwahl am Sonntag 52,8 Prozent der Stimmen erhalten, sein Gegenkandidat Jürgen Köpper von der CDU unterlag mit 47,2 Prozent. Damit bekleidet erstmals ein AfD-Vertreter ein kommunales Spitzenamt in Deutschland. Die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft.