Frankfurt a.M., Wien (epd). Die Vereinten Nationen schlagen wegen eines weltweit gestiegenen Drogenkonsums Alarm. Mehr als 296 Millionen Menschen hätten 2021 Drogen wie Cannabis, Heroin oder Kokain zu sich genommen, erklärte das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung am Montag in Wien zur Veröffentlichung des Weltdrogenberichts. Seit 2011 sei die Zahl der Konsumenten damit um 23 Prozent gestiegen.
Mit schätzungsweise 219 Millionen Nutzerinnen und Nutzern bleibt die am häufigsten konsumierte Droge dem Report zufolge Cannabis. Amphetamine wurden demnach von 36 Millionen Menschen konsumiert, Kokain von 20 Millionen.
Schätzungsweise 60 Millionen Menschen hätten Opioide für nicht medizinische Zwecke missbraucht, hieß es. Diese Substanzgruppe, zu der etwa Heroin und Morphium zählen, sei auch für die meisten schweren gesundheitlichen Schäden verantwortlich.
Die Exekutivdirektorin des in Wien ansässigen UN-Büros, Ghada Waly, sagte, es brauche ein entschlosseneres Vorgehen gegen Schmuggelringe, die Konflikte und Krisen für den illegalen Anbau und die Produktion von Drogen ausnutzten.
Dem jährlich erscheinenden Bericht zufolge litten 2021 knapp 40 Millionen Menschen wegen ihres Drogenkonsums unter gesundheitlichen Folgen und Beeinträchtigungen, fast doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor. Derweil bleibe der enorme Bedarf nach Hilfe weitgehend ungedeckt. Lediglich eine von fünf Personen mit Therapiebedarf sei in Behandlung gewesen. Weltweit müssten Prävention und der Zugang zu Hilfe ausgebaut werden, forderten die Fachleute.