Studie: Wenig Unterstützung für radikale Proteste

Studie: Wenig Unterstützung für radikale Proteste

Berlin (epd). Radikale Klimaproteste finden einer Studie zufolge bei der Mehrheit der Deutschen keine Unterstützung. Die meisten Befragten lehnten Straßenblockaden und Angriffe auf Kunstwerke ab, teilte das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) am Montag anlässlich der Veröffentlichung der Untersuchung mit. Dafür waren im Januar dieses Jahres 2.800 Erwachsene in Deutschland befragt worden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden den Angaben zufolge gefragt, ob und inwieweit sie Formen des Klimaprotests unterstützen. Auf einer Skala zwischen null Punkten für keine und 100 Punkten für volle Unterstützung wies demnach eine große Demonstration Werte von 44 Punkten auf. Bei Straßenblockaden betrug dieser Wert lediglich 25 Punkte, bei Angriffen auf Kunstwerke 22 Punkte.

Der durchschnittliche Wert, wenn nach der Legitimation von Klimademonstrationen gefragt wurde, betrug nach Angaben des Wissenschaftszentrums 52 Punkte. Dieser Wert sinke bei Angriffen auf Kunstwerke und Straßenblockaden auf jeweils rund 40 beziehungsweise 41 Punkte.

Alle Befragten hätten eine ähnlich hohe Zustimmung für die Aussage gezeigt, dass die Bundesregierung den Klimawandel entschiedener bekämpfen sollte. Die Zustimmungswerte lägen hier zwischen 52 und 55 Punkten.

WZB-Forscher Daniel Saldivia Gonzatti sagte, die Studie mache deutlich, wie wichtig es sei, zwischen dem Ansehen der Protestgruppe und ihrem Einfluss auf die politischen Einstellungen der Menschen zu unterscheiden: „Kurzfristig wirken sich radikale Aktionen auf die Unterstützung und Legitimität von Klimaprotesten aus, aber nicht auf die Unterstützung klimapolitischer Maßnahmen.“