Ramelow: Ich habe das Ergebnis von Sonneberg zur Kenntnis zu nehmen

Ramelow: Ich habe das Ergebnis von Sonneberg zur Kenntnis zu nehmen

Erfurt, Sonneberg (epd). Nach der Wahl des AfD-Politikers Robert Sesselmann zum Landrat im thüringischen Kreis Sonneberg suchen die Parteien nach Formen des Umgangs mit dem bislang bundesweit einmaligen Ergebnis. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte am Sonntagabend im ZDF, die Sonneberger hätten für sich entschieden, „ein Signal an die ganze Republik zu senden, dass ihnen viele Dinge nicht gefallen“. Es sei eine demokratische Wahl gewesen. Er habe das zur Kenntnis zu nehmen.

Die Union hatte sich bis zuletzt überzeugt davon gezeigt, dass eine hohe Wahlbeteiligung den Sieg des AfD-Kandidaten hätte verhindern können. Am Sonntagabend sagte Thüringens CDU-Generalsekretär Christian Herrgott, der Landkreis Sonneberg gehe einer unsicheren Zukunft entgegen. Mit dem Wahlergebnis sei klar, dass jetzt die Union die Aufgabe habe, Lösungen gegen diese Art des Protestes gegen die Politik in Berlin zu finden.

Für die SPD Thüringen erklärte deren Landeschef Georg Maier, das Wahlergebnis sei ein Alarmsignal für alle demokratischen Kräfte. Jetzt heiße es, parteipolitische Interessen hintan zu stellen und gemeinsam die Demokratie zu verteidigen. Hierfür sei konkrete, erfolgreiche Sachpolitik das richtige Mittel. Die Thüringer Grünen-Vorsitzende Ann-Sophie Böhm kündigte an, dass es mit Sesselmann auf keiner Ebene eine Zusammenarbeit geben könne.

Robert Sesselmann hatte in der Stichwahl 52,8 Prozent der Stimmen erhalten, sein Gegenkandidat Jürgen Köpper von der CDU unterlag mit 47,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag mit 59,6 Prozent rund zehn Prozentpunkte höher als noch in der ersten Wahlrunde am 11. Juni.