Herrnhuter Brüdergemeine wählt Bischöfin

Herrnhuter Brüdergemeine wählt Bischöfin

Herrnhut (epd). Die Herrnhuter Brüdergemeine bekommt erstmals eine Bischöfin für ihre Europäisch-Festländische Provinz. Die Synode der Freikirche wählte am Samstag im sächsischen Herrnhut die 59-jährige Pastorin RhoÏnde Doth aus Utrecht in den Niederlanden zu ihrer ersten Bischöfin der Region, teilte die Evangelische Brüder-Unität mit. Damit gibt es in der Kirchenprovinz künftig fünf Menschen im Bischofsamt, darunter erstmals eine Frau.

Da von den verbliebenen fünf Kandidierenden in weiteren Wahlgängen niemand die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten habe, habe sich die Synode am Samstagnachmittag zur Beendigung der Wahl entschlossen, hieß es weiter in einer Erklärung im Internet. Die Bischöfe der Herrnhuter Brüdergemeine werden auf Lebenszeit gewählt. Sie haben keine leitende, sondern eine seelsorgerische und international verbindende Funktion.

Mit der Wahl am Samstag steigt die weltweite Zahl der Bischöfe der Freikirche einem Sprecher zufolge auf 59. Der Evangelischen Brüder-Unität, der Herrnhuter Brüdergemeine, gehören weltweit rund 1,25 Millionen Menschen an, darunter rund 22.800 in Europa.

Zur Europäisch-Festländischen Provinz der Brüdergemeine gehören die Niederlande, Deutschland, Dänemark, Schweden, die Schweiz, Estland, Lettland und Albanien. In Europa gibt es den Angaben zufolge zudem zwei weitere Provinzen der Freikirche in Großbritannien und Tschechien. Weltweit sind es 29 Provinzen.

Überregional bekannt ist die Brüdergemeine unter anderem durch die Herrnhuter Sterne. Die Brüder-Unität entstand Mitte des 15. Jahrhunderts aus der böhmischen Reformation.