Osnabrück (epd). Der katholische Weihbischof Johannes Wübbe hat die Gläubigen vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges dazu aufgerufen, auch in Krisenzeiten auf Gespräche zu setzen. „Wir sollten beharrlich am Ball bleiben, zu Versöhnung und Friedensgesprächen einladen, auch wenn der Weg nicht immer sofort klar ist“, sagte Wübbe am Sonntag beim Abschlussgottesdienst des regionalen Ökumenischen Kirchentages in Osnabrück.
Rund 1.400 Menschen verfolgten die Feier auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Insgesamt besuchten nach Angaben der Veranstalter rund 15.000 Menschen den Kirchentag. Zehn christliche Konfessionen hatten anlässlich des Jubiläums „375 Jahre Westfälischer Frieden“ dazu eingeladen. Nach einer Langen Nacht der Kirchen am Freitag wurden am Samstag unter dem Motto „Wege des Friedens“ rund 100 Workshops, Diskussionen, Lesungen und Konzerte angeboten.
Wübbe betonte, es sei wichtig, einander zuzuhören und auch mit Menschen zu reden, die anderer Meinung seien. „Das ist anstrengend, das ist schwierig, aber wie sonst sollen sich Lösungen finden lassen, die vielen Zukunft verheißen?“
Der Weihbischof, der als Diözesanadministrator derzeit das Bistum Osnabrück leitet, erinnerte an die Gottesdienste des Vorabends, in denen katholische und evangelische Christen gemeinsam Abendmahl und Eucharistie gefeiert hätten. Das sei noch immer die Ausnahme, bedauerte Wübbe. „Wir müssen schmerzlich anerkennen, dass wir noch nicht da sind, wo wir schon längst hätten sein sollen.“