Blaudszun kritisiert Äußerungen de Maizières zur Generation Z

Blaudszun kritisiert Äußerungen de Maizières zur Generation Z

Hamburg (epd). Die Influencerin Lilly Blaudszun (22) widerspricht der Kritik des ehemaligen Bundesinnen- und Verteidigungsministers Thomas de Maizière (69) an der sogenannten Generation Z. „Die Gesellschaft ist uns nicht egal“, schrieb Blaudszun in einem Gastbeitrag in der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. „Wir sind nicht die Generation eines chronischen Egoismus“, erklärte die Jura-Studentin, die gemeinsam mit Kirchentagspräsident de Maizière im Präsidium des am 11. Juni in Nürnberg zu Ende gegangenen 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags saß.

In der „Christ&Welt“-Ausgabe vom 7. Juni hatte de Maizière eine „Anspruchshaltung vieler in dieser Generation Z“ kritisiert. Er beklagte außerdem eine Spaltung im Arbeitsleben zwischen jenen, die „mit Mitte zwanzig drei, vier Tage die Woche zu Hause arbeiten“ und jenen Menschen, die das nicht könnten, etwa Polizisten oder Gesundheits- und Krankenpflegerinnen. Lob hatte er hingegen für die Klimabewegung gefunden. Ihr Druck beim Klimathema sei „ein Segen“, hatte er gesagt, allerdings solle die ihr Engagement besser in Parteien und Parlamente tragen.

Wenn de Maizière von der jungen Generation fordere, parteipolitisch aktiv zu werden, verkenne er, dass dies auch eine Frage der finanziellen und zeitlichen Ressourcen sei, kritisierte Blaudszun, die sich im Social-Media-Team der SPD engagiert. Das Ausspielen von Pflegerinnen gegen Arbeitnehmer, die ihre Arbeit im Homeoffice verrichteten, sei „ein einfältiger Kulturkampf“.

Die Generation Z sei jene Generation, „der Corona ihre Jugend genommen hat, die finanziell überwiegend nicht privilegiert ist, die oftmals auf sich allein gestellt ist“, erklärte Blaudszun. Ausgerechnet dieser Generation mache de Maizière Vorwürfe.