Berlin (epd). Das schnelle Löschen kinderpornografischer Inhalte im Internet ist nach Angaben der Bundesregierung eine effektive Methode zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Die hohen Löschquoten belegten, dass dieses Vorgehen wirkungsvoll sei, sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in Berlin.
Buschmann sagte, kinderpornografische Inhalte seien nicht nur abstoßend, ihnen liege häufig auch reale sexualisierte Gewalt zugrunde. Die Aufdeckung und Meldung von kinderpornografischen Inhalten helfe, Opfer und Täter zu identifizieren „und dieses schreckliche Verbrechen zu stoppen“.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nannte es „zutiefst erschütternd, dass jeden Tag 48 Kinder in Deutschland Opfer von sexueller Gewalt werden“. Diese Taten bedeuteten unfassbares Leid.
Der Bundestag hatte vor mehr als zehn Jahren entschieden, bei der Bekämpfung von Kinderpornografie im Internet zusätzlich zu einer konsequenten Strafverfolgung der Täter auf das Prinzip „Löschen statt Sperren“ zu setzen. In diesem Zusammenhang ist die Bundesregierung aufgefordert worden, ab dem Jahr 2013 jährlich über den Erfolg der Löschmaßnahmen zu berichten. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch den von Buschmann und Faeser vorgelegten Bericht über die im Jahr 2022 ergriffenen Maßnahmen.