Kampala, Nairobi (epd). Die M23-Miliz in der Demokratischen Republik Kongo ist laut Menschenrechtlern für schwere Verbrechen verantwortlich. Seit Ende 2022 hätten Angehörige der Rebellengruppen getötet, vergewaltigt und andere mögliche Kriegsverbrechen begangen, erklärte die Organisation „Human Rights Watch“ (HRW) am Dienstag. Damit habe die vom Nachbarland Ruanda unterstützte Miliz massiv zu einer Verschlechterung der humanitären Lage im Osten des Kongo beigetragen.
Laut HRW hat die ruandische Armee Truppen in den Ostkongo entsandt, um die M23 militärisch zu unterstützen und bei der Einnahme von strategisch wichtigen Regionen zu helfen. „Die unerbittlichen Morde und Vergewaltigungen der M23 werden durch die militärische Unterstützung ruandischer Kommandeure noch verstärkt“, erklärte die HRW-Afrikaexpertin Clémentine de Montjoye. Kongo und Ruanda seien verpflichtet, die M23-Kommandeure sowie die ruandischen Verantwortlichen für ihre Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Ebenso sollte der UN-Sicherheitsrat die Verantwortlichen in die bestehende Sanktionsliste aufnehmen.
Weiter Faktoren für die grassierende Gewalt in der Region sind laut „Human Rights Watch“ das in der Region herrschende Kriegsrecht sowie die Zusammenarbeit der kongolesischen Armee mit verschiedenen bewaffneten Gruppen, die meist entlang ethnischer Grenzen operierten.
Im Ostkongo gibt es seit Jahrzehnten einen blutigen Konflikt zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppen sowie der Regierung um Macht und Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen. Zahlreiche Bemühungen, die Region zu befrieden, sind bislang gescheitert. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht, haben nicht genug zu essen und kaum Zugang zu medizinischer Versorgung.