Herrnhut (epd). Die Evangelische Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine wählt eine neue Bischöfin oder einen Bischof für die Europäisch-Festländische Provinz. Dazu finde vom 22. bis zum 25. Juni im sächsischen Herrnhut eine außerordentliche Synodentagung statt, wie die Freikirche am Dienstag in Herrnhut mitteilte.
Zur Europäisch-Festländischen Provinz gehören die Niederlande, Deutschland, Dänemark, Schweden, die Schweiz, Estland, Lettland und Albanien. Erstmals könnte für diese acht Länder eine Bischöfin gewählt werden. Zur Wahl stehen drei Frauen und drei Männer, darunter die Herrnhuter Pfarrerin und US-Amerikanerin Jill Vogt. Weitere Kandidierende kommen aus Dänemark, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland. Wahlberechtigt sind 72 Delegierte.
In Europa gibt es den Angaben zufolge außerdem noch Provinzen in Großbritannien und Tschechien. Weltweit sind es 29 Provinzen. Bischöfe der Brüdergemeine haben kein leitendes, sondern ein seelsorgerliches und international verbindendes Amt.
Bekannt ist die Herrnhuter Brüdergemeine für das Andachtsbuch „Losungen“ und die Herrnhuter Sterne. Die Brüder-Unität entstand Mitte des 15. Jahrhunderts aus der böhmischen Reformation heraus. Anfang des 18. Jahrhunderts kam es in Herrnhut in der Oberlausitz zur Neugründung unter Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760). Zur Evangelischen Brüder-Unität gehören weltweit rund 1,25 Millionen Menschen. In Europa sind es rund 22.800 Mitglieder.