Hannover, Rom (epd). Deutsche Lutheraner halten sich in dieser Woche zu ökumenischen Gesprächen in Rom auf. Wie das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) mitteilte, sind dabei bis 15. Juni Begegnungen mit dem „Ökumene-Minister“ des Vatikans, dem Schweizer Kardinal Kurt Koch, sowie Vertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien (ELKI) geplant.
Auch ein Treffen mit der christlichen Laienbewegung Sant'Egidio steht auf dem Programm sowie ein Austausch mit dem Deutschen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Bernhard Kotsch, hieß es weiter. In der Basilica di San Bartolomeo will die Delegation der Märtyrerinnen und Märtyrer des 20. und 21. Jahrhunderts gedenken.
Die Delegation wird geleitet vom DNK/LWB-Vorsitzenden, dem württembergischen Altlandesbischof Frank Otfried July. Weitere Teilnehmer sind die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Christina Kühnbaum-Schmidt, sowie Karl-Hinrich Manzke, der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe.
Die deutschen lutherischen Kirchen unterhalten traditionell enge Kontakte zur römisch-katholischen Kirche. Die regelmäßigen Begegnungen im Vatikan dienen den Angaben zufolge dazu, die ökumenischen Gespräche des Lutherischen Weltbundes (LWB) auf Weltebene mit den Gesprächen in Deutschland zu verbinden.
Das Deutsche Nationalkomitee vertritt die elf deutschen Mitgliedskirchen im Lutherischen Weltbund. Diese umfassen über zehn Millionen Gemeindeglieder. Der Lutherische Weltbund wurde 1947 gegründet und zählt heute 149 Mitgliedskirchen in 99 Ländern weltweit. Ihnen gehören knapp 78 Millionen Christinnen und Christen an. Er engagiert sich im Dialog zwischen den Mitgliedskirchen ebenso wie in der Ökumene, in der humanitären Hilfe und der diakonischen Arbeit.