München (epd). Die Ost-West-Friedenskirche von „Väterchen Timofej“ im Münchner Olympiapark ist in der Nacht zu Sonntag bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand das in den Nachkriegsjahren als Schwarzbau errichtete Kirchlein voll in Flammen, wie die Berufsfeuerwehr München am Sonntag mitteilte. Die Feuerwehrleute hatten den Brand zwar schnell unter Kontrolle, konnten allerdings das komplette Niederbrennen nicht mehr verhindern. Durch das große Feuer wurden auch eine Stromleitung sowie mehrere Bäume in Mitleidenschaft gezogen. Die Brandursache ist noch unklar. Die Polizei ermittelt - eine mögliche Brandstiftung wird offenbar nicht ausgeschlossen.
Als die bayerische Landeshauptstadt 1968 den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 1972 bekam, sollte auf einem weitgehend verwilderten Gelände im Münchner Norden der Austragungsort entstehen. Als die Planer das Gelände in Augenschein nahmen, entdeckten sie so manche Überraschung - unter anderem eben die als Schwarzbau errichtete Kirche des selbst ernannten orthodoxen Mönchs Timofej Prochnow. Zuerst sah alles nach kurzem Prozess und Räumung aus - bis die Nachkriegs-Stadtgesellschaft ihr Fable für den Eremiten entdeckte, der Schwarzbau eine Genehmigung bekam und stehen bleiben durfte. Die Kirche stand inmitten des Geländes des Tollwood-Festivals und war frei zugänglich.