Berlin (epd). Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hat die kontroversen Diskussionen beim evangelischen Kirchentag in Nürnberg begrüßt. Es gebe unterschiedliche Positionen, sagte sie am Samstag im RBB-Inforadio zu Debatten über den Ukraine-Krieg: „Aber was uns eint, ist ein ernsthaftes Ringen um den richtigen Weg.“ Einigkeit bestehe im Bewusstsein, „dass dieser Krieg so schnell wie möglich beendet werden muss und dass wir geschlossen an der Seite der Angegriffenen stehen“.
Der Kirchentag zeige, was gesellschaftlichen Zusammenhalt ausmache. Er sei ein „Diskursraum“ für gemeinsame Diskussionen, in dem man nicht immer einer Meinung sei, aber wisse, was einen im Kern zusammenhalte. „Politisch sein gehört zum Christ sein“, sagte sie angesichts der Teilnahme unter anderem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Kirchentag.
Mit zwei Freiluft-Gottesdiensten in der Nürnberger Innenstadt geht der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag am Sonntag zu Ende. Bei dem Protestantentreffen hatten seit Mittwoch Zehntausende Menschen ein Glaubensfest mit Gottesdiensten, Gebeten und Musik gefeiert und zugleich unter dem Kirchentagsmotto „Jetzt ist die Zeit“ über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen debattiert.