Nürnberg (epd). Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm beklagt eine weit verbreitete Zukunftsangst in der Gesellschaft. Viele Menschen meinten, dass „immer alles schlechter und nicht besser wird“, sagte er am Samstag beim 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg bei einer Bibelarbeit. Die Frage nach dem Kommen des Reiches Gottes werde nicht mehr gestellt, sondern vielmehr die Apokalypse erwartet. Er rief die Zuhörerinnen und Zuhörer auf, wieder eine hoffnungsvolle Haltung zu finden und „Reich-Gottes-Menschen“ zu werden.
Hoffnungsvolle Zeichen gebe es viele, sagte Bedford-Strohm, der auch Vorsitzender des Zentralausschusses des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) ist. Er erinnerte an die ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe im September 2022, bei der eine Resolution zum Ukrainekrieg sogar mit den Stimmen der russisch-orthodoxen Delegation einstimmig verabschiedet worden sei.
Der Kirchentag selbst sei ein Hoffnungszeichen, erklärte ÖRK-Generalsekretär Jerry Pillay, der mit Bedford-Strohm die Bibelarbeit hielt. Er sei sprachlos, wie vielen Menschen er hier begegnet sei, die „viele gute Werke“ tun. Er rief dazu auf, gegen Ungerechtigkeit und für die Wahrheit einzutreten und sich selbst zu einem „Zeichen der Hoffnung“ zu machen.