Nürnberg (epd). Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat dazu aufgerufen, vor den Krisen der Welt nicht zu resignieren. „Krieg, Klimawandel, Armut und soziale Ungleichheit können in gemeinsamer Verantwortung bewältigt werden“, sagte er am Samstag bei einer Bibelarbeit beim evangelischen Kirchentag in Nürnberg. Jeder, im Großen und im Kleinen, trage Verantwortung vor Gott, sich selbst einzubringen und an einer besseren Zukunft mitzuarbeiten. Heil sprach über die Bibelstelle „Die Zeit wird kommen“ aus dem Lukas-Evangelium (17, 20-25).
Zur Zeit Jesu hätten viele Menschen Zweifel gehabt, ob und wann sich die Weissagung des Reiches Gottes erfüllen werde. Und Jesus habe dazu gesagt, „das Reich Gottes komme nicht so, dass man es an äußeren Anzeichen erkennen kann. Man wird auch nicht sagen können: 'Seht, hier ist es!' oder: 'Es ist dort!' Nein, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“
Heil sagte, Gerechtigkeit auf Erden entstehe nicht als Selbstläufer: „Auch wenn Gott ruft, wollen das nicht alle hören.“ Aber er sei unter den Menschen und stets gegenwärtig. Man könne das spüren im Zusammensein mit Anderen, in der Gemeinschaft, wenn im aktiven Handeln Solidarität entstehe.
Der Minister rief seine Zuhörerinnen und Zuhörer auf, „die Botschaft der eigenen Verantwortung“ zu hören. Zwar gebe es im Leben immer Widerstände zu überwinden, „doch wenn Menschen aufstehen, Mut haben, etwas zu verändern, wie 1989 in der DDR, dann ist Veränderung möglich“. Verantwortung lasse sich nicht delegieren, schon gar nicht an die Politik.