Nürnberg (epd). Grünen-Chefin Ricarda Lang hält Forderungen nach einer grundsätzlichen Verringerung von Konsum und Produktion für einen falschen Ansatz. Vielmehr gehe es darum, Wachstum sogar aktiv zu fördern. Dies gelte etwa in der Solar-, Wind- und Wasserkraftindustrie, sagte Lang am Freitag bei einer Podiumsdiskussion auf dem evangelischen Kirchentag in Nürnberg.
Die Grünen-Chefin unterstrich: „Ich bin so gesehen ein echter Wachstumsfan. Es darf allerdings nicht mehr darum gehen, was bringt kurzfristig am meisten Profit, was ist am Billigsten. Sondern wir müssen in den Bereichen wachsen, die uns bei der langfristigen Zielerreichung, auch im Sinne von Gerechtigkeit, Demokratie und Nachhaltigkeit unterstützen.“ Das Podium befasste sich mit der Frage, ob Wohlstand und Klimaschutz miteinander vereinbar sind.
Lang forderte dabei auch mehr Ehrlichkeit in der Politik. Die Probleme und die Frage nach einer gerechteren Lastenverteilung könnten nicht mehr länger auf andere Länder oder nachfolgende Generationen geschoben werden. „Wir dürfen den Menschen nicht länger sagen, es bleibt alles wie es ist. Das ist unehrlich“, betonte Lang. Sie fügte hinzu: „Wir haben in diesem Land Menschen, die einen Beitrag leisten können und wer einen Beitrag leisten kann, soll in Verantwortung genommen werden, und wer das nicht kann, wer Unterstützung braucht, bekommt Unterstützung.“